Erdbeere – Die Königin der Beeren
Die Erdbeere wurde bereits in der Steinzeit sehr geschätzt und zählt somit zu den ältesten Süßigkeiten der Menschheit. Anfangs wurden die wilden kleinen Walderdbeeren gesammelt. Später im Mittelalter baute man diese bereits auf großen Feldern an.
Erst im 17. bzw. 18. Jahrhundert gelangte die Erdbeere nach Europa. Die sogenannte Gartenerdbeere (Fragaria × ananassa) wurde schnell der Star in den europäischen Gärten. Von ihr stammen heute die meisten kultivierten Sorten ab, sie ist eine Kreuzung aus den beiden amerikanischen Arten – die kleine Scharlach-Erdbeere (Fragaria virginiana) und die schöne große Chile-Erdbeere (Fragaria chiloensis).
Innzwischen gibt es weit über 1000 Sorten mit recht unterschiedlichen Boden- und Klimaansprüchen, verschiedenem Aussehen, Geschmack und Wachstum. Je Jahr kommen ein paar neue Sorten hinzu und traditionelle Sorten verschwinden nach und nach aus dem Erwerbsanbau.
Die duftenden „Nüsschen“
Erdbeeren werden generell gerne als Obst bezeichnet, schließlich schmecken sie herrlich süß und fruchtig. Der rote Pflanzenteil, den wir genießen, ist jedoch gar nicht die eigentliche Frucht der Pflanze, sondern die vielen kleinen Samen (Nüsschen) darauf. Botanisch gesehen ist die Erdbeere also keine Beere, sondern eine sogenannte Sammelnussfrucht, deren Blütenboden fleischig nach oben wächst und auf diesem „Boden“ sammeln sich kleine grünliche oder weißliche Nüsschen, die eigentlichen Früchte. Für den Genuss ist das -zugegeben- von absolut untergeordneter Bedeutung! Da geht es um den Geschmack. Und den lieben wir!
Nach Äpfeln stehen Erdbeeren mit 10 % des gesamten Obstkonsums in Deutschland unangefochten auf Platz 2.
Endlich Erdbeersaison - Ab Mai bis August kann man die kleinen, sensiblen Powerfrüchte überall bekommen und genießen
In der Regel beginnt die Erdbeersaison bei uns in Deutschland im Mai und endet Mitte August. Beim Kauf sollten Sie auf regionale Produkte zugreifen, da sie frisch gepflückt keine langen Transportwege zurücklegen müssen
Mit unterschiedlichen Anbaumethoden kann die Ernte über den normalen Zeitraum ausgedehnt oder verfrüht werden. Bereits Anfang Mai können die ersten saftig-roten "Aromabomben" aus geschütztem Anbau (Folientunnel) gepflückt werden. Danach sind die mit Vlies oder Folie abgedeckten Erdbeeren bereit zur Ernte und circa 7 - 10 Tage später die Normalkultur, d.h. ohne Abdeckung.
Sensible Früchtchen – Einkauf und Lagerung
Achten Sie beim Kauf von Erdbeeren in jedem Fall darauf, dass sie glänzen, durchweg eine rote Farbe haben und keine schimmligen Stellen aufweisen. Die Kelchblätter und der Stiel sollten frisch aussehen. Erdbeeren sind äußerst empfindlich. Bereits wenige Stunden nach der Ernte beginnen sie, an Aroma zu verlieren. Daher sollten Erdbeeren nach der Ernte so schnell wie möglich verarbeitet und gegessen werden.
Für die kurzfristige Lagerung ist es am besten die Erdbeeren ungewaschen und abgedeckt an einem kühlen Ort oder im Gemüsefach des Kühlschranks aufzubewahren. So halten sie sich 2 – 3 Tage.
Für das Aufbewahren verwenden Sie nach Möglichkeit flache Behälter, da die Früchte druckempfindlich sind. Vorher sollten Sie alle beschädigten und fauligen Früchte entfernen, da diese sehr schnell Schimmel ansetzen.
Zur langfristigen Lagerung können Erdbeeren auch eingefroren werden. Ordnen Sie dafür die gewaschenen und geputzten Beeren auf einem Backblech oder in einer flachen Schale einzeln an und frieren diese vor. Wenn Sie die Erdbeeren danach zusammen in einem Beutel oder einer Schüssel in der Truhe aufbewahren, bleiben die Früchte besser in Form, kleben nicht zusammen und können später einzeln entnommen werden. Sortieren Sie vor dem Einfrieren überreife oder unreife Beeren aus. Gefrorene Erdbeeren behalten ihre Form besser, wenn man sie noch leicht gefroren verarbeitet.
Zubereitung – Frische Süße in der Küche
Erdbeeren einfach in stehendes Wasser tauchen. Immer darauf achten, dass Erdbeeren nie unter dem Wasserstrahl gewaschen werden, da die zarten Früchte dabei beschädigt werden können. Die grünen Kelchblätter immer erst nach dem Waschen entfernen, da die Erdbeeren sonst sofort an Aromen und Inhaltsstoffen verlieren.
Falls Sie die Erdbeeren gezuckert genießen wollen, immer erst kurz vor dem Servieren, ansonsten ziehen sie zu viel Saft und werden weich.
Ob Erdbeereis, Erdbeerkuchen oder Erdbeerauflauf: In der Küche werden die leckeren Früchtchen meist zu Süßspeisen aller Art verarbeitet. Sie bereichern ferner das Müsli oder den Smoothie und sorgen so für einen schwungvollen Start in den Tag. Auch einer herzhaften Zubereitung spricht nichts entgegen.
Zum Beispiel als Beilage serviert, vielleicht mit lauwarmem Spargel oder Oliven, und in Kombination mit Schalotten im Chutney macht die Erdbeere eine wunderbare Figur.
Wenn Sie Erdbeeren zu Marmelade oder Gelee verarbeiten oder einfrieren, können Sie die Früchte auch außerhalb der Erdbeerzeit genießen.
Für Gesundheit und Wohlbefinden – Jede Erdbeere ist eine kleine Apotheke
Inzwischen haben zahlreiche Studien gezeigt, dass Erdbeeren sowohl in Bezug auf die Prävention als auch auf die Heilung von Krankheiten ein großes Potential haben.
10 gute Gründe warum sie unbedingt Erdbeeren essen sollten!
Erdbeeren stärken die Abwehr
Der enorm hohe Vitamin C- Gehalt in Erdbeeren stellt sogar den von Orangen und Zitronen in den Schatten. Eine 200 Gramm-Schale deckt bereits den Vitamin-C Tagesbedarf eines Erwachsenen.
Schützen die Zellen
Erdbeeren sind reich an Antioxidantien, wie den Flavonoiden, die vor allem freie Radikale im Körper „abfangen“ und somit Körperzellen vor krankmachenden Zellen schützen. In den letzten Jahren haben Studien gezeigt, dass diese sekundären Pflanzenstoffe vor Krebszellen schützen können.
Gut für das Herz
Sekundäre Pflanzenstoffe- besonders Polyphenole, zu denen ebenfalls die Flavonoide gehören –, können vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen, Krankheitskeime abtöten und entzündungshemmend wirken. Außerdem haben sie eine blutdrucksenkende Wirkung.
Halten das Gehirn fit
Forschungen haben ergeben, dass aufgrund des erhöhten Gehalts an Flavonoiden, sich die kognitiven Fähigkeiten verbesserten und demnach der geistige Alterungsprozess minimal verzögerte, wenn saisonal verstärkt Erdbeeren verzehrt wurden.
Magen-Darm-Beschwerden lindern
Erdbeeren sind leicht bekömmlich, schmackhaft und extrem nahrhaft. Aber selbst, wenn es einmal im Magen rumort, kann die Erdbeerpflanze Abhilfe schaffen. Hierfür kann man sich einen Tee aus Erdbeerblättern aufbrühen. Der Erdbeerblättertee hilft bei leichtem Durchfall und anderen Magen- und Darmstörungen, wie Blähungen. Auch bei Blasenentzündungen soll er wohltuend wirken und den Heilungsprozess unterstützen.
Liefern viel Folsäure- Perfekter Snack in der Schwangerschaft
Folsäure ist unverzichtbar für viele Stoffwechselvorgänge im Körper, wie zum Beispiel der Zellteilung und das Wachstum. Folsäure kann unser Körper nicht selbst herstellen, weshalb er darauf angewiesen ist, dass wir sie durch unser Essen aufnehmen. Die Erdbeere enthält sehr viel Folat (die natürlich vorkommende Folsäure) und kann so eine gesunde Entwicklung des ungeborenen Kindes gewährleisten.
Reich an Mineralstoffen
Erdbeeren können nicht nur mit dem hohen Gehalt an Folsäure glänzen, sie liefern ebenfalls Kalzium, Kalium, Zink und Eisen, die im Zusammenspiel Knochen, Zähne, Muskeln sowie Blutzellen aufbauen.
Kosmetischer Helfer
Auch schöne Haut und Haare kann die Erdbeere liefern. Durch die enthaltene Salicylsäure, den hohen Vitamin C Gehalt und die berühmten Antioxidantien hilft das kleine Früchtchen abgestorbene Hautzellen zu entfernen und kleinen Entzündungen wie Pickel vorzubeugen. Durch die entzündungshemmende Wirkung der Nährstoffe können auch erblich bedingter Haarausfall verzögert und Pilzwachstum auf der Kopfhaut verhindert werden.
Unterstützen beim Abnehmen
Da Erdbeeren einen hohen Wassergehalt haben, arm an Kohlenhydraten sind und somit kaum Kalorien haben, sind sie eine sommerliche Köstlichkeit, die Sie unbeschwert genießen dürfen. Die vielen Ballaststoffe helfen dem Darm und zudem erhöhen die kleinen Früchte den Hormonspiegel, der für die Regulierung des Hungergefühls zuständig ist. Die roten Beeren sättigen also und vermeiden Heißhungerattacken, denn der fruchteigene Zucker wird nur langsam vom Körper abgebaut.
Optimal bei Diabetes
Die rote Erdbeere ist hervorragend für Diabetiker des Typs 2 geeignet, da sie einen niedrigen glykämischen Index von 30 bis 40 hat. Grund dafür ist, dass sie zu 90 Prozent aus Wasser besteht und die Hälfte ihrer Kohlenhydrate aus einfacher Fructose besteht. So wird ein schnelles Ansteigen des Blutzuckerspiegels verhindert und einem erhöhten Insulinspiegel damit entgegengewirkt.
Wussten Sie schon?
Auf Englisch bedeutet Erdbeere ,,strawberry''. Aber woher kommt diese Bedeutung? ,,Straw'' ist die englische Bedeutung für Stroh. Da die Beeren häufig in Stroh gelagert werden, um sie vor Schmutz und Keimen zu schützen, wurde das in den Namen integriert. Interessant oder?
Kontakt
Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer e.V.
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