Das blaue Wunder- Alles rund um die Heidelbeere
Die in Deutschland beheimatete Heidelbeere, auch unter den Namen Blaubeere, Schwarzbeere, Mollbeere, Wildbeere, Waldbeere, Bickbeere, Zeckbeere, Moosbeere bekannt, stammt von der nordamerikanischen Wildform ab.
Die Blaubeere gehört zur Familie der Heidekrautgewächse. Sie wächst auf sauren, nährstoffarmen, humosen Böden, vorwiegend in Wäldern, Heide- und Moorlandschaften.
Die Pflanze ist durch stark verzweigten und strauchigen Wuchs gekennzeichnet, wobei die oberen Pflanzenteile meist kahl oder behaart sind. Einige Gattungen wachsen kriechend auf dem Boden oder kletternd an einem Baum. Die Heidelbeere wird bis zu 60cm hoch und bis zu dreißig Jahren und älter. Kulturheidelbeeren erreichen eine Wuchshöhe von bis zu 2,50 m.
Nährwerttabelle Heidelbeere (pro 100 Gramm) |
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Energie |
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kcal |
42 |
Fett |
0,6 |
Ballasstoffe (g) |
4,9 |
Wasser (g) | 84,8 |
Kohlenhydrate |
7,4 |
Eiweiß (g) |
0,6 |
Mineralstoffe (mg) |
|
Natrium (Na) |
1,0 |
Kalium (K) |
73,0 |
Calcium (Ca) |
13,0 |
Magnesium (Mg) |
2,0 |
Phosphat (P) |
12,9 |
Eisen (Fe) |
0,7 |
Zink (Zn) |
0,1 |
Vitamine |
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Beta-Carotin (µg) |
|
Vitamin A (mg) | 6,0 |
Vitamin C (mg) | 30,0 |
Vitamin E (mg) |
1,9 |
Vitamin B1 (mg) |
0,02 |
Vitamin B2 (mg) |
0,02 |
Vitamin B6 (mg) |
0,1 |
Vitamin B9 (mg) | 3,0 |
Folsäure (µg) |
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Wie alles begann…
Die ersten Anpflanzungen in Europa fanden 1923 in den Niederlanden statt, in Deutschland begann die Züchtung kurze Zeit später um 1930. Die ersten großen Heidelbeerfelder wurden dann in den fünfziger Jahren angelegt. Das Hauptanbaugebiet befindet sich in Niedersachsen -in der Lüneburger Heide und im Oldenburger Raum- weitere große Anbaugebiete sind in Brandenburg, und Süddeutschland zu finden.
Anbau und Ernte
Die Blaubeere wird in Deutschland und Europa in Heidelbeerplantagen, mit Züchtungen aus der amerikanischen Wildform angebaut.
Die Ernte der Blaubeere erstreckt sich über ca. zwölf Wochen von Süd nach Nord und beginnt im Freiland meist Mitte Juni und dauert bis Ende September. Pro Strauch können bei Spitzenpflanzen bis zu 20 kg Beeren geerntet werden, in der Regel ergibt sich aber ein durchschnittlicher Ertrag von 3-5 kg pro Strauch. Die Heidelbeeren werden per Hand gepflückt.
In Deutschland werden so rund 10.000 Tonnen Heidelbeeren jedes Jahr geerntet.
Gesundheitswunder Heidelbeere
Heidelbeeren gehören dank ihrer Inhaltsstoffe zu unseren gesündesten Obstsorten.
Ob pur, im Quark, im Kuchen, im Smoothie oder auch im Salat– Heidelbeeren bzw. Blaubeeren schmecken in jeder Form.
Neben ihrem leckeren Geschmack und wertvollen Vitaminen und Mineralstoffen enthalten sie viele Anthocyane – Pflanzenfarbstoffe,
die den Beeren ihr spezielles Aussehen verleihen und erstaunlich
vielen Krankheiten entgegenwirken.
Es ist sogar wissenschaftlich erwiesen, dass die Heidelbeere medizinische Wirkungen entfaltet.
6 Gründe, warum man Heidelbeeren oft essen sollte
Sie senken das Krebsrisiko
Wichtigste Ursache für Krebserkrankungen sind freie Radikale, die durch biochemische Prozesse im Körper entstehen. Sogenannte Antioxidantien, die hauptsächlich in Obst und Gemüse vorkommen, können die freien Radikale absorbieren und damit das Krebsrisiko mindern. Dazu zählen auch Anthocyane, die diesbezüglich über eine besonders hohe Kapazität verfügen. Die Heidelbeere gilt daher als Königin der antioxidativen Früchte.
Sie beugen Diabetes vor
Die Chlorogensäure in den Beeren senkt den Blutzuckerspiegel und kann damit die Kontrolle derBlutzuckerwerte beim Diabetiker erleichtern.
Sie schützen vor Arteriosklerose
Heidelbeeren halten die Blutgefäße sauber: Die Anthocyane verhindern gefährliche Ablagerungen in den Arterien, die auf Dauer zur Gefäßverengung führen und Thrombosen, Schlaganfälle und Herzinfarkte auslösen können.
Sie wirken gegen Entzündungen
Ihr hoher Gehalt an Gerbstoffen macht die Heidelbeere zum idealen Entzündungshemmer. Gerbstoffe wirken adstringierend und keimtötend. In der Volksheilkunde werden etwa Zahnfleischentzündungen, Magen-Darm-Probleme, entzündliche Ekzeme und schlecht heilende Wunden mit Blaubeeren behandelt.
Sie stärken das Gedächtnis
Graue Zellen erleben ihr blaues Wunder. Die Anthocyane unterstützen die Beseitigung biochemischer Abfallprodukte im Gehirn, regen die Bildung neuer Gehirnzellen an und befeuern die Informationsübertragung zwischen den Neuronen.
Sie unterstützen den Gehirnstoffwechsel
Heidelbeeren besitzen die Fähigkeit, das Gedächtnis zu verbessern. Heidelbeeren steigern die kognitiven Funktionen, verbessern das Erinnerungsvermögen und verlangsamen mit dem Alter verbundene Gedächtnisprobleme.
Außerdem findet die Blaubeere in der Kosmetik häufig Anwendung. Ihr Extrakt wird Gesichtscremes, Masken, Duschgels und anderen Kosmetikprodukten beigefügt. Es enthält viele Antioxidantien und Vitamine sowie Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren, die der Haut Feuchtigkeit spenden und die Elastizität steigern.
Das Öl hat einen angenehm fruchtigen Geruch, stimuliert die Gemütsverfassung positiv und beruhigt.
Wie hängen Farbe und gesunde Wirkung zusammen?
Besonders hoch ist der Anthocyane-Anteil bei Wildheidelbeeren, deren Genuss Zähne und Zunge blau färbt. Die größeren, süßeren gezüchteten Formen der Heidelbeeren dagegen haben kein dunkles, sondern helles Fruchtfleisch, sind aber noch immer sehr reich an Anthocyanen.
Helfen Heidelbeeren wirklich beim Abnehmen?
Heidelbeeren sind sehr kalorienarm. 100g frische Beeren liefern nur 57 Kalorien.
Die Inhaltsstoffe von Heidelbeeren können sogar Fett abbauen und die Bildung von neuen Fettzellen reduzieren − besonders
am Bauch. Verantwortlich für diesen Effekt sind die Polyphenole, sekundäre Pflanzenstoffe der Blaubeere. Also können sie durchaus beim Abnehmen unterstützen